Excerpt from Archiv f�r Ohrenheilkunde, 1907, Vol. 74: Festschrift Herrn Geheimen Medizinalrat Professor Dr. Hermann Schwartze zu Seinem 70. Geburstage Gewidment; II Teil

Da wie gesagt das Politzersche Verfahren immerhin ein gewisses Entgegenkommen von seiten der Kinder erheischt, so war es w�nschenswert, dasselbe Prinzip in einfacherer Weise zu erreichen, indem man einen anderen physiologischen Vorgang als den Schlingakt wahlte, bei dem ebenfalls der weiche Gaumen sich an die Rachenwand anlegt. Dieser ist die Phonation. Da. Mit die Luft nicht durch die Nase beim Sprechen entweicht, wenn sie es nicht soll, bilden wir mit dem weichen Gaumen eine Barriere nach oben. Fehlt dieser Verschlu�, so entsteht der so genannte nasale Timbre. Das geht nun schon viel einfacher. Man l��t die Kinder einen Vokal oder ein Wort aussprechen, bei dem der Verschlu� eintritt, das begreifen sie schon viel eher. Die erfolgreiche Anwendung ist aber etwas begrenzter als beim Gebrauch des Schlingaktes. Sehr h�ufig sieht man die Tube bei der Phonation sich nicht �ffnen wahrend der Ballonentleerung, wahrend dies beim Schlingakt eintritt. Es liegt dies wohl zum Teil daran, da� beim Schlingakt der Verschlu� ein viel energischer ist und sein mu�. Das Verfahren hat aber den gro�en Vorzug, da� es auch gegen den Willen der Kinder angewendet werden kann, wenn sie n�mlich aus Angst oder auch aus Unart schreien. Den hierbei haufig ausgesto�enen a-laut kann man vortrefflich fiir unsere Zwecke benutzen. So ist es denn auch moglich, bei Kindern, die noch nicht sprechen konnen, oder die nicht begreifen k�nnen, was man von ihnen fordert, mit Erfolg die Luftdoucbe anzuwenden. Es kommt dazu, da� bekanntlich die Beschaffen heit der Tube sich im Kindesalter wesentlich andert und da�, je Junger sie sind, die Tube kurzer und gestreckter verlauft. Dies erklart es auch, da� sehr haufig nach dem 7. Oder 8. Lebens jahre der Gebrauch der Phonation f�r unsere Zwecke unm�glich wird. Vorher geht eben alles leichter.

About the Publisher

Forgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com

This book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully; any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.