Excerpt from Anleitung zum Geburtshülflichen Technischen Verfahren am Phantome, als Vorbereitung zur Künftigen Ausübung der Geburtshülfe

Gegenwartige Schrift ist zunachst bestimmt, den Zuhörern des Verfassers, er wagt es noch nicht, sie seine Schüler zu nennen, eine An leitung in die Hände zu geben, nach welcher er seinen Unterricht in dem praktischen Theile der Entbindungskunst, und besonders den sei ner Uebungen am Phantome einrichtet. Die Absicht, welche er bei der Herausgabe dieses Buchs vor Augen hat, ist wohl eine d0ppelte: einmal kann sich der Zuhorer auf das vom Lehrer Vorzutragende selbst vorbereiten, zwei tens kann er aber auch das Gehörte und Ein geübte wiederholen, insofern der Verfasser diese Anleitung den mündlichen Lehren und den anzustellenden Uebungen zum Grunde legt. Letztere werden weit besser haften, wenn dem zu Unterrichtenden die Grundsätze in die Hände gegeben sind, nach welchen sich der Lehrer richtet, Wenn jener den Leitfaden be sitzt, welchen dieser beim Unterrichte verfolgt, ' und an den er nur manches noch anzureihen hat, um vollständig das sich vorgesteckte Ziel zu erreichen. Manches erspart sich der Leh rer, welchem die Zeit des Unterrichts werth und theuer ist, wenn er seinem Schüler eine Skizze des Abzuhandelnden in die Hände giebt, dieser schon vorher erfährt, worauf es-eigentlich ankomme, was ihn beschaftigen werde, und auf welche Dinge er den gröfsten Werth zu legen habe. Der Verfasser hofft indessen, mehr als blofse Skizze seinen Zuhörern über geben zu können, da er sich nicht mit dem blofsen Verzeichnisse einer systematischen Uebersicht der praktischen Uebungen am Phan tome begnügt hat; im Gegeutheile ist er über all sehr ins Einzelne gegangen, und hat die anzustellenden Uebungen so genau als mög lich zu beschreiben gesucht, damit auch der jenige, welchem mündliche Nachhülfe mangeln sollte, bei einiger Aufmerksamkeit und anzu wendendem Fleifse nach dem Gelesenen sich in der geburtshülflichen Technic zurecht fin den konne. Bei solchem Bestreben, sich so deutlich als möglich zu machen, konnte es in dessen nicht vermieden werden, an manchen Orten weitläuftiger über einzelne Gegenstände zu werden, und mag hier nur die lautere Ab sicht des Verfassers, recht verständlich zu Sein, zur Entschuldigung für so manche Längen die nen, von denen er indessen hofft, dafs sie ge wifs denjenigen, welche sich mit dem geburts hülf lichen praktischen Verfahren recht vertraut machen wollen, zu Statten kommen werden. Gern gesteht aber der Verfasser ein, dafs ihm diese genaue Beschreibung einzelner Hand griffe nicht wenig Mühe gemacht, dafs er manche Paragraphen wohl mehr als zehnmal umg°earbeitet habe, bis er am Verständlichsten zu sein glaubte: ja er verliefs sich hierin kei.

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