Excerpt from Altdeutsches W�rterbuch, Vol. 1

Bei keinem andern Buche ift es, neben aller Strenge und Selblt�n digkeit eigener Unterfuchung, fo geboten feine Vorg�nger nicht nur gr�ndlichlt zu benutzen fondern fie n�tiges Falls geradezu auszufchreiben und ihr Gut fich anzueignen, wie bei einem W�rterbuchel Da� dies felbft beim umfangreiten und ausf�hrlichften in hunderten von F�llen [tillfchweigend gefchehen mu�, ohne �berall die Gewahrsm�nner nennen zu k�nnen, liegt im Wefen und der hergebrachten Ordnung folch eines Werkes. Nun vollends bei einem fo knappen, gedr�ngten, zufammen fa�enden Buche wie das vorliegende. Aber nennen mu� man feine Vor g�nger und Gew�hrsmanner doch, wenigftens ein f�r allemal, und zwar vorn, an kenntlicher und bezeichnender Stelle, nicht etwa in einem Winkel nebenbei: das erfordert die Redlichkeit. Wer derer nicht dank bar gedachte, von denen er Gutes empfangen, es fei wie immer gering, follte zu leben und zu arbeiten fich fch�men. Undank ift vor Gott und den. Menfchen ein Greuel. F�rs Gotifcheo ift das W�rterbuch von Gabe lentz-l�be forgf�ltig benutzt, desgleichen Ernft Schulzes Gloll'ar mit der Vorrede von Jacob Grimm; nicht verge�en werden ift der �berall als gr�ndlicher und felbft�ndiger Kenner der Sprache fich bew�h rende Stamm, nat�rlich nun auch in der neuen Ausgabe von Heyne (die 5te v. J. 1872 ift benutzt). F�rs Altniederdeutfche ift Schmel lers Glolfarium faxonico-latinum immer noch unfch�tzbar; hinzugetreten find die trefflichen Gloll'are Heyne s zum Heliand und den kleineren altniederdeutfchen Denkm�lern. F�rs Althochdeutfche find die Glolfare von Hoffmann zu Williram, von Holtzmann und Weinhold zum Ifidor, von Sievers zum Tatian und zu den Hymnen benutzt, wenig ftens eingefehen worden; das Hauptbuch ift immer noch der Spmchfchatz Graffs, des vielgetadelten flei�igen Mannes; der eine wahre Riefen arbeit zu bew�ltigen unternommen hatte, freilich mit vielen f�r feine Zeit und ihn verzeihlichen Irrt�mern, minder verzeihlichen Ungenauig keiten; wenn doch aber die Tadler lieber Hand anlegen und wirklich eine be�ere Leiftung hatten hinftellen wollen. Kelles Glolfar zu Otfrid, feit 1879 erfchienen, habe ich nicht mehr benutzen k�nnen. F�rs Mittelhochdeutfche und Mitteldeutfche ift 'lachmanns Gloll'ar zu feiner Auswal, Beneckes W�rterb�cher zu Bonerius, Wigalois und Iwein, Pfeiffers zu Nicolaus von Jerofchin, Konrad von Megenberg und zu den Arzneib�chern, Die mers zur Milft�ter Genefis und Exodus, letz teres befonders mit Vorficht, benutzt; auch das W�rterbuch von der Hagens zum Triften, das Gloffar Hornigs zu Walther und die ver fchiedenen Specialw�rterb�cher zu den Nibelungen find wenigftens ein gefehen, um mich der Vollft�ndigkeit meiner Sammlung zu vergewill'ern; gr�ndlichft ausgenutzt worden ift das �ber alles Lob erhabene W�rter buch Wackernagels zur 4. Ausgabe feines altdeutfchen Lefebuchs.

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