Excerpt from Aelteste Germanische Staatenbildung: Eine Historische Untersuchung

Bevor ich zu dem Haupttheil meiner Arbeit komme, habe ich eine doppelte Untersuchung vorauszuschicken, um die Aus dehnung, in der ich selbst die Zeugnisse der Alten, vorz�glich G�sars, zu ben�tzen denke, zu rechtfertigen und damit �ber haupt eine Erweiterung des Quellenmaterials zur Erkenntniss der �ltesten deutschen Institutionen an die Hand zu geben. Die erste Untersuchung wird die belgischen Germanen behan deln und zugleich unser Recht und unsere Pflicht nachzuweisen suchen, einen grossen Theil der Nachrichten der Alten �ber die Belgcr energischer, als es bisher geschehen ist, f�r das deutsche Alterthum zu verwerthen. Die zweite, die sich an die erste eng anschliesst, hat den Zweck, uns f�r die Betrach tung der �ltesten germanischen Staatenbildungen einen erwei terten Gesichtskreis zu er�fl�nen. Es w�rde ja eine der lohnendsten und interessantesten wenngleich wegen ihres un geheuren Umfangs auch eine der schwierigsten Untersuchungen sein, an der Hand der Sprachwissenschaft in Verbindung mit den altesten historischen Monumenten jedes einzelnen indoger manischen Volkes eine Darstellung der Entwicklung der ersten staatlichen Bildungen bei dem indogermanischen Urvolke und dann weiter der Fortbildungen oder Umgestaltungen dieser ersten Anf�nge bei den einzelnen V�lkerkreisen oder V�lkern zugleich mit Beachtung der Gr�nde dieser Einzelbildungen zu geben. Es f�hrt dies in ethnographische und sprachliche Unter suchungen weitgehendster Art, wie sie einmal von Kaspar Zeuss und Jacob Grimm, andererseits von Adalbert Kuhn, Max M�ller, Adolphe Pictet und neuerdings von August Fick und Johannes Schmidt 1) angebahnt sind. Ich muss mich hier darauf be schr�nken auf die wesentliche Gleichartigkeit der gallisch britannischen mit den germanischen St�mmen hinzuweisen und somit die staatlichen Institutionen bei beiden V�lkerreihen als mehr oder weniger weit entwickelte Sch�sslinge aus derselben Wurzel darzuthun. Es ist kein wesentlicher Vortheil f�r die Erkenntniss der Institutionen selbst, der uns aus dieser Unter suchung erw�chst; doch soll sie auch, wie ich bereits bemerkte, nur dazu dienen, f�r die Darstellung der Staatenbildungen und ihrer Weiterentwicklungen einen umfassenderen Gesichtskreis zu gewinnen.

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