Excerpt from Abhandlungen: Der Knigl Bhmischen Gesellschaft der Wissenschaften

Den kaiserlichen Gesandten Grafen dessen Depeschen sonst keinen ung�nstigen Eindruck von der Person und dem diplomatischen Geschicke ihres Verfassers hervorrufen, trifft der Vorwurf, er habe seine Regierung unrichtig, ja geradezu verkehrt be richtet, ehen als der nordische Krieg eine f�r den Kaiser h�chst gef�hrliche Wendung nahm. Zinzendorii' wollte das schwedische Hauptquartier in Wolhynien aufsuchen. Da traf er den K�nig und seine Armee 6 Meilen vor Lublin, dem n�chsten Ziel seiner Reise (29. Juli Unter seinen Augen erfolgte der Uebagang der Schweden �ber die Weichsel (1. August). Von der Erlaubniss Karls XII, sich dem Hauptquartier, in dem gew�hnlich die fremden Ge sandten nicht geduldet wurden, anzuschliessen, machte er keinen Gebrauch. Ein Unwol sein zwang den Grafen sich nach Warschau zu begeben; dort setzte er am 12. August seinen Bericht auf. Im schwedischen Lager hatte Zinsendorfl' von allen Seiten geh�rt, das eigentliche Ziel des Zuges sei Sachsen, das Erbland K. Auguste, die Quelle, aus der der auf polnischem Boden gef�hrte Krieg gen�hrt werden sei: dorthin wolle sich Karl selbst begeben oder wenigstens seinen Sch�tzling Stanislaw Leszczynski, der sich in seinem Gefolge befand, mit einem Teile des Heeres schicken. Ziuzendorfi' wusste, bei Karl von Schweden sei "nichts unm�glich'; aber er erkannte das Bedenkliche eines solchen Zuges, solange August mit einer noch immer betr�chtlichen Macht in Polen stand. Nachdem er alles erwogen, lautete sein Urtheil: es ist doch nicht wahrscheinlich! Karl will mit dem Zuge nur drohen, um seinen Gegner zu verm�gen, Polen zu verlassen und sich in das bedrohte Kurf�rstentum zu begeben?)

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